Zinsfestschreibung

Kredite für den Kauf eines Autos unterscheiden sich nicht nur in der Höhe des Zinssatzes und der Laufzeit, sondern auch hinsichtlich der Flexibilität des Zinses. So kann der Zinssatz über die ganze Laufzeit schon zu Vertragsabschluss festgelegt sein oder nur für eine bestimmte Dauer innerhalb der Tilgungsphase. Bei der zweiten Variante wird der Zins nach dem Auslaufen der Zinsfestschreibung dem dann vorhandenen Marktniveau angepasst. Eine lange Zinsbindung hat für den Kreditnehmer hinsichtlich der Planbarkeit einen großen Vorteil, kann aber bei einer entsprechenden Zinsentwicklung auch zum Nachteil werden.

Zinsbindung: Planbarkeit für den Kreditgeber und -nehmer
Wer einen Autokauf mit einem Kredit finanziert, muss dies bei seiner mittel- bis langfristigen Planung berücksichtigen. Kreditnehmer müssen die Raten als meist monatliche Ausgaben berücksichtigen. Deshalb ist es wichtig, deren genaue Höhe zu wissen. Das ist aber nur dann der Fall, wenn ein bestimmter Zinssatz möglichst über die gesamte Laufzeit vereinbart wurde. Auch der Kreditgeber profitiert von einer solchen Zinsfestschreibung, da er damit seine künftigen Einnahmen kalkulieren kann. Die Zinsen sind nämlich steten Schwankungen unterworfen, zwischen Niedrigzins- und Hochzinsphasen bestehen bei Autofinanzierungen Differenzen von fünf Prozent und mehr. Sind die Zinsen hoch, kann dies für einen Kreditnehmer Mehrkosten von mehreren Hundert oder gar Tausend Euro bedeuten.

Vor- oder Nachteil: Zinsentwicklung entscheidet

Diese Schwankungen am Markt führen auch dazu, dass sich eine Zinsfestschreibung je nach Richtung des Trends für einen Kreditnehmer als Vor- oder Nachteil erweisen kann. Bei niedrigen Zinssätzen ist eine lange Zinsbindung empfehlenswert. Dadurch sichert sich der Schuldner günstige Konditionen und kann Zinserhöhungen während der Vertragslaufzeit gelassen betrachten. Ärgerlich ist es dagegen, wenn nach dem Beginn des Kredits die Zinsen sinken. In einer solchen Situation wäre es positiv, wenn die Zinsbindung möglichst rasch ausläuft. Das sollte vor dem Vertragsabschluss bedacht werden. Häufig können Entwicklungen mit großer Sicherheit abgeschätzt werden.

Befinden sich die Leitzinsen der Europäischen Zentralbank auf einem Niveau zwischen null und etwa einem Prozent, sollten Verbraucher Kredite mit einer dauerhaften Zinsfestschreibung bevorzugen. Viel tiefer können die Zinsen dann gar nicht mehr fallen. Bei einem höheren Zinsniveau müssen die wirtschaftliche Lage sowie Prognosen über die weitere Entwicklung analysiert werden. Die Leitzinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank bewegen sich immer im Spannungsfeld zwischen Wachstumsförderung und Inflation. Befinden sich die Volkswirtschaften in der Krise, setzt sie mit niedrigen Zinsen Wachstumsimpulse. Bei einer hohen Preissteigerungsrate sind dagegen Zinserhöhungen zu erwarten.