Die Anteile am Chrysler-Konzern will der italienische Autobauer Fiat nach eigenen Angaben bereits in den nächsten Wochen und Monaten von derzeit 30 auf 46 Prozent aufstocken. Ende dieses Jahres will Fiat den US-Autobauer dann komplett übernehmen. Wenn Chrysler seine Schulden bei der Regierung vollständig zurückgezahlt hat, will Fiat seine Anteile an dem US-Autobauer auf 46 Prozent erhöhen, was voraussichtlich bereits im zweiten Quartal dieses Jahres vollzogen wird. Noch immer hat der schwächelnde Chrysler-Konzern bei den Regierungen von Kanada und den USA einen Schuldenberg von rund sieben Milliarden Dollar abzubauen. Während der weltweiten Finanzkrise im Jahr 2009 mussten die Regierungen den Autobauer mit erheblichen Finanzspritzen stützen und damit vor dem Aus bewahren. Die Aufstockung der Anteile nannte der Fiat-Konzernlenker Sergio Marchionne einen fundamentalen Schritt zu einem weltweiten Autokonzern, der effizient sowie modern und wettbewerbsfähig sei.
Überraschenderweise haben die Italiener ihre Aktienanteile an dem US-Autobauer bereits in der letzten Woche von 25 auf 30 Prozent erhöht. Unabhängig davon hat Fiat jedoch schon seit dem Start nach dem Insolvenzverfahren vor rund 18 Monaten die Kontrolle über Chrysler. In der Vergangenheit hat der Marchionne immer wieder angedeutet, dass Fiat bis zur kompletten Übernahme seine Anteile an Chrysler stetig aufstocken will. Nach Ansicht des erfahrenen und zielstrebigen Konzernlenkers Marchionne können lediglich sechs Autobauer weltweit auf lange Sicht gesehen überleben. Hierfür ist eine jährliche Produktionsrate von geschätzten sechs Millionen Fahrzeugen zwingend erforderlich, was Fiat gemeinsam mit Chrysler bis zum Jahr 2014 schaffen will. Momentan fertigen die beiden Autokonzerne zusammen gerade mal drei Millionen Modelle pro Jahr. Verglichen dazu rollten bei Volkswagen weltweit rund 7,15 Millionen Autos im Jahr 2010 von den Bändern und der weltweit größte Autohersteller Toyota fertigte vergangenes Jahr rund 8,4 Millionen Fahrzeuge.