Bonitätsprüfung

Vielfach preisen Autohändler eine Bezahlung in Raten an. Eine solche Finanzierung kann für Käufer sinnvoll sein, wenn sie zum Zeitpunkt des Kaufes nicht über ausreichend finanzielle Mittel verfügen. Häufig sind solche Kredite sogar preiswert, da Händler ihre Autos verkaufen möchten und deshalb mit attraktiven Zinsen locken. Ob ein Zins tatsächlich günstig ist und ob überhaupt ein solcher Kredit infrage kommt, hängt jedoch von der Bonität des potenziellen Kreditnehmers ab.

Die Auskunft bei der Schufa
Angebotene Autofinanzierungen können Kunden nämlich nicht voraussetzungslos in Anspruch nehmen. Bei einer entsprechenden Anfrage führt der Händler beziehungsweise eine beteiligte Bank eine Bonitätsprüfung durch. Damit wollen Kreditgeber sichergehen, dass die künftig Raten auch tatsächlich gezahlt werden. Meist greifen sie dafür auf den in Deutschland führenden Dienstleister Schufa zurück, der Millionen Daten von Bundesbürgern sammelt. Ziel der Schufa ist es, eine möglichst genaue Einschätzung über die Kreditwürdigkeit einer Person zu geben. Hierzu sammelt sie unter anderem sämtliche Informationen über laufende Kredite und Mahnverfahren. Sind zum Beispiel nicht bezahlte Mahnungen oder gar eine Privatinsolvenz aktenkundig, hat ein Interessent geringe Chance auf eine Autofinanzierung. Darüber hinaus vergibt die Schufa anhand diverser Daten sogenannte branchenbezogene Score-Punkte auf einer Skala von 0 bis 100, welche das Ausfallsrisiko bei einem Kreditnehmer taxiert.

Einkommensnachweise als zusätzliche Sicherheit
Einige Kreditgeber bestehen zudem bei der Bonitätsprüfung darauf, dass ihnen Einkommensnachweise vorgelegt werden. Bei Arbeitnehmern bedeutet dies in der Regel, dass sie mindestens zwei Lohnbescheinigungen und darüber hinaus eventuell noch ihren Arbeitsvertrag vorzeigen müssen. Von Freiberuflern und Selbstständigen wird der letzte Bescheid des Finanzamts verlangt. Mit einer solchen Regelung minimieren Kreditgeber das Risiko, dass es später zu Zahlungsausfällen kommt.

Je schlechter die Bonität, desto höher die Zinsen
Sowohl bei der Schufa-Auskunft als auch bei Einkommensnachweisen gilt der Grundsatz: Je besser die Bonitätsprüfung ausfällt, desto höher ist die Chance auf einen zinsgünstigen Kredit. Bei der Gewährung eines Kredits trotz durchschnittlicher oder sogar schlechter Kreditwürdigkeit fällt nämlich ein Risikozuschlag auf den Zins an. Bei guter Bonität winken dagegen attraktive Konditionen. Interessenten mit hohem und sicherem Einkommen kommen fast überall in den Genuss einer günstigen Autofinanzierung. Aber auch Menschen mit bereits existierenden Schulden und unsicherem Lebensunterhalt haben die Möglichkeit, einen KFZ-Kredit zu erhalten: Manche Anbieter werben damit, ohne Schufa-Auskunft und ohne Einkommensbelege Kredite zu vergeben. Solche Personen sollten sich aber bewusst sein, dass sie dafür wesentlich mehr Zinsen zahlen müssen. In einigen Situationen ist dies aber alternativlos, wenn zum Beispiel ein Wagen für die An- und Abreise zu einem Arbeitsplatz unbedingt benötigt wird.